kino raum 3 -- ziegelstrasse 20 -- 10119 berlin -- http://bootlab.org/raum3/ ________________________________________________________________________________ Wir zeigen im Anschluss an die Ausstellung "révolutionaire, il n'y a pas de révolution" am Sonntag, den 15. 9. 2002 ab 21.00 in Raum 3, Ziegelstrasse 20, in Berlin Mitte unter dem Titel "revolution will be televised" vier von Arne Hoecker zusammengestellte Filme, die sich in unterschiedlicher Weise mit Protestformen auseinandersetzen: Filme von und Diskussion mit: Tara Herbst, Nicolas Siepen, Elke Marhoefer, a.s.ambulanzen, KanalB "revolution will be televised" Filme: Tara Herbst, Nicolas Siepen: moi, je suis au mois de mai a.s.ambulanzen: a film is a girl and a gun (a parade is a parade is a parade) Elke Marhoefer: Auf Blumen schießen kanalB: Genua-Dokumentation Diskussion mit Tara Herbst, Nicolas Siepen, Elke Marhoefer, Arne Hoecker, KanalB In ihrem Film "moi, je suis au mois de mai" versetzen sich Tara Herbst und Nicolas Siepen mit vielen Freundinnen und Freunden zurück in den Mai 1968 und spielen im Park Demonstration. Es geht um Zusammenhänge und Trennungen, um eine Zeit, deren Kinder wir sein sollen, um Rollkragenpullover und Sonnenbrillen, die wieder in Mode sind, und um eine Form des Protests, die wie bei Godard oder Farocki in der gespielten Inszenierung eine Sehnsucht vermittelt sowie die Lächerlichkeit heutiger Protestformen, deren Antrieb diese Sehnsucht ist. "a film is a girl and a gun (a parade is a parade is a parade)" von den a.s.ambulanzen zeigt den Weg vom Politischen ins Private, den die Kommunarden Uschi Obermaier und Rainer Langhans eingeschlagen haben und beweist wieder einmal, daß die Weltgeschichte mindestens zur Hälfte eine Liebesgeschichte ist. Das persönliche Waterloo steht unmittelbar neben dem Krieg in Vietnam und nur weil die Liebesmetaphorik einer Sprache des Krieges entlehnt ist, heißt das noch nicht, dass die Grausamkeit vergleichbar ist. Elke Marhöfer zeigt Ausschnitte aus dem neu begonnenen Film "Auf Blumen schießen", der im Stadion der WeltJugend nach deren aktuellen Sehn- und Zukunftssüchten sucht und erkennt, dass man den Strand heute doch lieber im Urlaub als unter dem Pflaster sucht. Schließlich zeigen wir noch eine Dokumentation der Ereignisse in Genua von kanalB, die die Härte und Gewalt des Polizeieinsatzes gegen demonstrierende GlobalisierungskritikerInnen dokumentiert. "ende juli 2001 trafen sich in Genua die chefs der G8 staaten, um unter ausschluß der oeffentlichkeit die zukunft der welt zu regeln. die angereiste APO der globalisierungskritikerInnen wurde durch riesige zaeune daran gehindert, ihr recht auf versammlungsfreiheit auszuueben. mit einer eskalationsstrategie im vorfeld, die die ansaessige linke an die 70er jahre erinnerte, wurde eine unertraegliche spannung erzeugt. der protofaschistische repressionsappart der regierung Berlusconi versuchte systematisch, die 400.000 aktivistInnen einzuschuechtern und (mit hilfe der willfaehrigen tagespresse) zu kriminalisieren. Dabei war jedes mittel recht, incl. Folter und mord.“ http://www.kanalb.de Die Ausstellung von Elke Marhoefer (feat. a.s.ambulanzen) findet am Sonntag, den 15.9.2002 um 15 Uhr in der Galerie Koch und Kesslau 2, Brunnenstraße 172, 10119 Berlin statt Elke Marhoefer "Révolutionaire, il n'y a pas de révolution!" Ausstellung 14.9. 19.10.2002 mi-fr 14-19 Uhr, sa 13-18 Uhr Eroeffnung Freitag 13.9. 20 Uhr Konzert von Olaf Hochherz Special: Sonntag 15.9. 15 Uhr Formen zeitgenössischen Protests (feat. a.s.ambulanzen) durch die galerie fuehrt die strasse und unter dem pflaster liegen die zeitungen und hinter den medien steht der kiosk und unter dem kiosk liegt der baecker und neben dem baecker steht c&a und bei h&m liegt der badeanzug mit dem wir zum strand fahren wo bekanntlich die strandbar mitte liegt und die spree in die seine fließt - nous sommes tous encore ici! Im Rahmen der Ausstellung révolutionaire, iln'y a pas de révolution von Elke Marhoefer findet am 15.9. um 15 Uhr eine Veranstaltung statt, in der es um künstlerische Repräsentationsformen von Protest und repräsentative Protestformen von Kunst gehen wird. In der Galerie Koch und Kesslau werden echte lebendige Protestgruppen vor- und ausgestellt, die ihren Protest als reales Anliegen und nicht als künstlerischen Ausdruck begreifen. Weil wir künstlerischen Ausdruck als reales Anliegen von Protest verstehen, laden wir dazu ein, an einer konstruierten Situation teilzunehmen. ________________________________________________________________________________ raum 3 mailing list http://lists.minordomo.org/raum3